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Gesegneter Ramadan!

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Das Wetter ist schön, es ist warm draußen – und es ist Ramadan. Das heißt: viele Muslim_innen fasten. Weder essen noch trinken, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Annalena und Lea von „Was geht Almanya“ finden das absolut respektabel – und keinesfalls bemitleidenswert.

,,Mehdi tut mir leid, weil er fasten muss!“

Ist es richtig, jemanden dafür zu bemitleiden, der aus religiöser Überzeugung während des Ramadans fastet? Mitleid? Echt jetzt?!

Wir sind der Meinung, dass die oder der Fastende vielmehr Respekt als Mitleid verdient. Einen ganzen Monat lang bei brennender Hitze tagsüber nichts zu essen, nichts zu trinken und – abgesehen davon – seine / ihre Frau oder ihren / seinen Mann den ganzen Tag nicht küssen zu dürfen.

Wir denken, dass dies bewundernswert ist. Wenn jemand wegen seines Glaubens die Disziplin hat, diese Herausforderungen des Ramadans auf sich zu nehmen, dann verdient diese Person unseren Respekt.

Wir haben im Jugendkulturzentrum Kultopia wie jedes Jahr jeden Mittwoch zu Beginn des Sommers eine Grillveranstaltung, bei der es überwiegend Burger gibt.

Mehdi stand während der Fastenzeit bei einer Hitze, die kaum auszuhalten war, am Grill und hat trotz Hunger und Durst die Burger für die Gäste zubereitet.

Ich habe gesehen, dass es ihm nicht gut ging. Ich hatte kein Mitleid, weil ich weiß, dass Mehdi dies aus Überzeugung getan hat und immer noch tut, aber ich empfand Mitgefühl. Ich habe ihm einen nasskalten Lappen in den Nacken gelegt, damit er eine kleine Abkühlung bekommt und um ihm das Arbeiten etwas erträglicher zu machen.

Viele Menschen kritisieren diejenigen, die an Ramadan fasten. Sie empfinden es als schwachsinnig, im heißen Sommer bei kaum auszuhaltenden Temperaturen nichts zu essen oder zu trinken. Der Grund für ihre Kritik ist einfach der , dass sie nicht verstehen können, dass mensch so etwas für seinen Glauben und für seine Überzeugung auf sich nimmt.  

Warum fasten Muslime an Ramadan?

Der Prophet Muhammed ist laut Koran der letzte Prophet und somit auch die wichtigste Person im Islam, ähnlich wie Jesus im Christentum. Muhammed hatte an Ramadan seine erste Offenbarung und im islamischen Kalender ist Ramadan der neunte Monat.

An Ramadan fühlen sich also Muslime dazu verpflichtet zu fasten, um Gottes Gunst zu erlangen.

Darüber hinaus nehmen sie sich in der Fastenzeit eine Auszeit für Körper und Seele, damit diese zur Ruhe kommen und sie ihren Körper von innen reinigen können.

Fasten bedeutet zudem, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und der Verzicht auf überflüssige Dinge wie Luxus und Konsum. Sie können dadurch besser nachvollziehen, wie es armen und hungernden Menschen ergeht.

Wir sind der Auffassung, dass jede und jeder sich erst einmal mit dem Ramadan auseinander setzen sollte, bevor er/sie diesen kritisiert oder Fastende bemitleidet. Und wenn kein Verständnis dafür bestehen sollte, so sollte mensch dieses zumindest respektieren.

In diesem Sinne wünschen wir allen unseren muslimischen Mitmenschen weiterhin ein gesegnetes und friedliches Ramadanfest.

(Annalena Schneider, Lea Zahel, Redaktionsgruppe „Was geht, Almanya?!“)

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